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Ambulante Krebsreha: Flexibel zurück ins Leben

Nach einer überstandenen Krebserkrankung benötigen viele Betroffene Zeit und Unterstützung, um sich körperlich und seelisch zu erholen. Für viele Patienten bietet die ambulante Krebsrehabilitation eine flexible Alternative zur stationären Reha.

Was ist eine ambulante Rehabilitation überhaupt

In Österreich unterscheidet man prinzipiell zwischen zwei Formen von onkologischer Rehabilitation bzw. Krebsreha: Bei der stationären Rehabilitation wohnt man mindestens drei, je nach Indikation auch bis zu sechs Wochen in einem Rehazentrum. Bei der ambulanten Reha lebt man nicht in einem Rehazentrum, sondern fährt dort mehrmals pro Woche für mehrere Stunden hin. Die ambulante Krebsreha ist eine relativ neue Form und erst seit wenigen Jahren Teil des heimischen Gesundheitssystems. Die Pensionsversicherung forciert dieses Modell, weil es günstiger ist. Wichtig ist: Eine ambulante Reha ist nur möglich, wenn ein Rehazentrum in einem Umkreis von 50 Kilometern vom Wohnort zur Verfügung steht. Da das Netz an ambulanten Rehazentren zunehmend dichter wird, sollte dies bald flächendeckend in ganz Österreich der Fall sein.

Generelle Infos zur onkologischen Rehabilitation finden Sie hier!

Wie oft kann eine ambulante Krebsrehabilitation in Anspruch genommen werden?

Die Sozialversicherung, vorwiegend die Pensionsversicherung, übernehmen die Kosten nach einer Akut-Behandlung, also etwa nach einer Operation oder im Fall von Krebs nach der mehrere Stufen umfassenden Behandlung. Prinzipiell gilt, dass eine Reha zweimal in fünf Jahren in Anspruch genommen werden kann. Allerdings gibt es auch Ausnahmen, wenn die medizinische Notwendigkeit gegeben ist. Vor allem nach einer anstrengenden Krebsbehandlung mit mehreren Chemotherapien kann eine Wiederholung der Reha Sinn machen. Das besprechen Sie am besten mit Ihrem behandelnden Ärzte-Team. 

Wie lange dauert eine ambulante Krebsrehabilitation?

Die Dauer einer ambulanten Krebsrehabilitation wird meist auf sechs Wochen festgelegt, wobei die Therapieeinheiten in der Regel an drei bis fünf Tagen pro Woche stattfinden. An jedem dieser Tage nehmen die Patienten für einige Stunden an den verschiedenen Therapieangeboten teil. Die genaue Dauer der Behandlungen hängt von der individuellen Genesungsgeschichte und den Therapieplänen ab. Die ambulanten Programme sind so gestaltet, dass sie sich gut in den Alltag integrieren lassen – die Patienten können oft weiter arbeiten oder familiären Verpflichtungen nachkommen.

Für wen ist die ambulante Krebsrehabilitation geeignet?

Die ambulante Krebsrehabilitation eignet sich besonders für Patienten, die nach einer intensiven Krebstherapie Unterstützung bei der körperlichen und seelischen Erholung benötigen, aber in ihrem gewohnten Umfeld bleiben möchten. Sie ist ideal für Menschen, die sich bereits stabil fühlen, aber noch nicht vollständig in den Alltag zurückgefunden haben. Vor allem berufstätige Patienten und Menschen mit familiären Verpflichtungen profitieren von der Flexibilität dieser Reha-Form. Auch für Patienten, die keine stationäre Betreuung benötigen, aber dennoch regelmässige professionelle Unterstützung wünschen, ist diese Form der Reha empfehlenswert.

Welche Inhalte hat eine ambulante Krebsrehabilitation?

Die Inhalte einer ambulanten Krebsrehabilitation werden individuell auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt. Sie umfassen sowohl körperliche als auch psychische und soziale Aspekte. Typische Therapieangebote sind:

Physiotherapie und Bewegungstherapie: Eine zentrale Rolle in der Rehabilitation spielen individuelle Bewegungsprogramme, die Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit fördern. Regelmäßige Bewegung unterstützt nicht nur die körperliche Genesung, sondern kann auch die psychische Gesundheit verbessern.

Psychologische Unterstützung: Eine Krebserkrankung ist oft mit erheblichen emotionalen Belastungen verbunden. In Einzel- und Gruppensitzungen helfen Psychologen und Psychoonkologen den Patienten, Ängste, Stress und traumatische Erlebnisse zu verarbeiten.

Ernährungsberatung: Gesunde Ernährung ist ein wesentlicher Bestandteil der Genesung. Diätassistenten beraten die Patienten individuell und helfen, den Ernährungsplan während und nach der Therapie an die Bedürfnisse anzupassen.

Soziale Beratung und berufliche Wiedereingliederung: Sozialarbeiter unterstützen bei der Klärung sozialer und rechtlicher Fragen, insbesondere im Hinblick auf die Rückkehr in den Beruf oder die Organisation des Alltags.

Entspannungstechniken und Achtsamkeit: Stressbewältigung und der Aufbau eines gesunden Lebensstils sind ebenfalls wichtige Bestandteile der ambulanten Krebsrehabilitation. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation helfen den Patienten, ihr inneres Gleichgewicht wiederzufinden.

Die ambulante Krebsrehabilitation bietet Krebspatienten eine flexible Möglichkeit, sich nach einer schweren Erkrankung körperlich und seelisch zu erholen, ohne ihren Alltag komplett umstellen zu müssen. Mit individuell abgestimmten Therapieangeboten hilft sie den Patienten, ihre Lebensqualität zu verbessern und gestärkt in den Alltag zurückzukehren. 

 

Foto: pexels.com

Angaben ohne Gewähr